Am 11. Oktober ist Internationaler Mädchentag

Mädchen sind großartig und schaffen alles – wenn man ihnen die Chance dazu gibt

Puppen für Mädchen und Autos für Buben? Kinder werden bereits sehr früh durch die Gesellschaft geprägt und in bestimmte Rollen gedrängt. So glaubt der Bub bereits sehr früh, Feuerwehrmann, Polizist oder ein gut bezahlter Ingenieur werden zu wollen und das Mädchen Altenpflegerin oder Kindergärtnerin. „Diese Muster gilt es zu aufzubrechen und Mädchen von Anfang an alle Möglichkeiten zu geben - nicht nur die rosaroten mit all den damit verbundenen Einschränkungen“, betont Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende, anlässlich des 9. Welt-Mädchentags am 11. Oktober.

Diese klischeehafte Vorstellung aus Kinderjahren setzt sich auch in der Jugend of fort. Immer wieder werden Mädchen bei ihrer Berufswahl mit Aussagen wie „Das ist kein Beruf für Frauen“ entmutigt, das zu machen, was sie eigentlich gern machen würden. Das führt auch dazu, dass sich heute noch immer fast jedes zweite Mädchen für einen „schlechter bezahlten“ Lehrberuf zum Beispiel als Einzelhandelskauffrau, Friseurin oder Bürokauffrau entscheidet. Nur wenige für einen technischen. „Hier braucht es ganz dringend eine Beruf- und Arbeitsweltberatung, damit sich junge Frauen ganz intensiv mit ihren eigenen Interessen und Begabungen auseinandersetzen können“, sagt Schumann. Außerdem sei es höchste Zeit für ein Umdenken der Gesellschaft. „Wenn wir weiter an dem Gedanken festhalten, dass Interessen und Fähigkeiten nicht individuell sind, sondern durch das Geschlecht vorherbestimmt, zementieren wir weiter veraltete Rollenbilder“, so die ÖGB-Vizepräsidentin.

Mädchen sind stark

Die Klimaaktivistin Greta Thunberg hat in den vergangenen Jahren gezeigt, was Mädchen alles bewegen können, wenn man ihnen die Chance dazu gibt. Der von ihr initiierte „Schulstreik für das Klima“ ist inzwischen zur globalen Bewegung „Fridays for Future“ (FFF) geworden. Für ihren Einsatz ist sie 2020 zum wiederholten Mal für den Friedensnobelpreis nominiert. Im Jahr 2014 ging der Friedensnobelpreis bereits an die damals 17-jährige Pakistani Pakistani Malala Yousafzai für ihren Einsatz für die Gleichberechtigung von Frauen und Mädchen, 2018 wurde die irakischen Menschenrechtsaktivistin Nadia Murad für ihr Engagement gegen sexuelle Gewalt ausgezeichnet.

Warum braucht es eigentlich einen Weltmädchentag?

Diskriminierung von Mädchen: Es gibt viele Formen von Diskriminierung – zum Beispiel, wenn Mädchen in ihrer Familie weniger wertgeschätzt werden, weniger selbst bestimmen dürfen und weniger Freiheiten haben.

Bildung für Mädchen: 34 Millionen Mädchen im Grundschulalter gehen weltweit nicht zur Schule, im Vergleich zu 29 Millionen Jungen.

Arbeiten im Haushalt: 550 Millionen Stunden pro Tag arbeiten Mädchen zwischen fünf und 14 Jahren weltweit UNICEF-Schätzungen zu folge im Haushalt. Kochen, sauber machen, sich um Geschwister kümmern oder Wasser holen – diese Arbeiten erledigen Mädchen im Alter von zehn bis 14 Jahre doppelt so häufig als Jungs.

Gewalt gegen Mädchen: Weltweit haben 15 Millionen Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren in ihrem Leben bereits sexuelle Gewalt erfahren.

Um auf diese Ungerechtigkeiten hinzuweisen, findet heuer zum achten Mal der Internationale Tag der Mädchen statt. Der Tag wurde 2011 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um auf die Rechte der Mädchen aufmerksam zu machen.

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